Bevor du in die Tasten haust, lohnt es sich, einige Punkte zu beachten und dich auf die Lesegewohnheiten der Nutzenden einzustellen. Dieser Blog-Beitrag beinhaltet Tipps für die Vorbereitung, das Strukturieren und Schreiben von wirkungsvollen Online-Texten.

Vorbereitung aufs Schreiben
Für einen gelungenen Website-Text oder Blogbeitrag, lohnt sich eine solide Vorbereitung. Auch wenn die Sätze schon fast aus dir hinaussprudeln, solltest du dir vor dem Schreiben etwas Zeit nehmen. Schliesslich verfolgst du mit deinem Inhalt auch ein Ziel. Formuliere es und überlege dir: Für welche Zielgruppe (welche Personas) ist der Inhalt gedacht? Und was soll deine Botschaft beinhalten?
Notiere dir vor dem Schreiben also idealerweise das genaue Ziel und die wichtigsten W-Fragen:
- Was will ich mit dem Inhalt erreichen? (SMART Ziel)
- Wer schreibt? Für wen? Was ist das Thema? Worum geht es genau?
- Warum schreibe ich den Inhalt? Was bringt es dem Lesenden?
- Wo, wann und wie veröffentliche ich den Inhalt?
Lesegewohnheiten von Online-Usern
Wird ein Artikel angeklickt, heisst das noch lange nicht, dass er auch gelesen wird. Das weisst du bestimmt aus eigener Erfahrung. Damit deine Texte auf der Website nicht nur angeklickt, sondern auch gelesen werden, solltest du dich vorgängig auf die Gewohnheiten von Online-Lesenden einstellen.
- Niemand liest eine Internetseite wie ein Buch, d.h. in Ruhe und Zeile für Zeile. Lesende nehmen die Informationen viel schneller und flüchtiger auf. Statt Texte zu lesen, scannen sie sie kurz ab – und entscheiden in durchschnittlich zehn Sekunden, ob sie die Seite sofort wieder verlassen oder darauf verweilen.
- Bei Eye-Tracking-Studien wurde herausgefunden, dass User vermehrt die linke Seite eines Online-Textes in den Fokus nehmen. Das entspricht den Lesegewohnheiten europäischer Sprachen, in denen von links nach rechts gelesen wird.
- Vier von fünf Lesenden überfliegen nur die Überschriften oder den Text im sofort sichtbaren Bereich einer Website. Die wenigsten scrollen in den nächsten Seitenbereich. Das gilt vor allem für junge Lesende.
Was bedeutet das für deinen Online-Text?
Texte müssen enorm schnell auf den Punkt kommen und sehr übersichtlich sein. Hier gilt das Prinzip der umgekehrten Pyramide: Die wesentlichen Informationen, die Basis der Pyramide, müssen gleich am Anfang stehen, um die User einzufangen. Erst weiter unten können ergänzende Details und hübsche Zusatzinformationen, der Überbau der Pyramide, folgen.

Richtige Struktur für deinen Online-Content
Aus dieser Erkenntnis leitet sich die Struktur deines Textes ab. Absätze ermöglichen es dem schnellen Lesenden, sich auf einzelne wichtige Aspekte in einem längeren Text zu konzentrieren. Aussagekräftige Überschriften, Zwischenzeilen, Aufzählungen und hervorgehobene Wörter strukturieren den Text ebenfalls. Es zieht Aufmerksamkeit an und verhindert, dass flüchtige Lesende wichtige Informationen übersehen.
- Wähle einen klaren, konkreten Titel. Die Lesenden wollen wissen, worum es im Text geht.
- Der Lead sollte einen Vorgeschmack auf den Text geben und neugierig machen.
- Untertitel sollen helfen, den Text übersichtlich zu gliedern und dienen als Hingucker.
- Verwende einige hervorgehobene Wörter für wichtige Informationen im Text.
- Nutze Aufzählungen, hervorgehobene Zitate oder Listen, um diesen Aussagen Bedeutung zu verleihen.
Schreibtipps für gute Online-Texte
Nun geht es endlich los mit Schreiben. Aber: Wie gelingt mir nun ein erfolgreicher Text für meine Online-Kanäle? Die frohe Botschaft zu Beginn: Ein guter Schreibstil hilft auch bei Webseitentexten: Was flüssig, spannend und anschaulich geschrieben ist, wird gern (und lange) gelesen. Nur leider ist es mit der Geduld der Lesenden nicht so einfach (vgl. Abschnitt oben). Daher sind folgende Schreibtipps für die ungeduldigen Online-Lesenden wichtig:
- Schreibe prägnant, klar und bildhaft.
- Schreibe eher kurze und verständliche Sätze, ohne Verschachtelungen.
- Gehe sparsam mit Fachbegriffen um und erkläre sie wo nötig (je nach Zielgruppe).
- Gliedere deinen Text klar und sorge für einen roten Faden.
- Achte auf eine genderneutrale Schreibweise (vgl. Blogpost zu diesem Thema).
Auch weitere Schreibtipps, welche nicht explizit für Onlinetexte gelten, solltest du im Auge behalten:
- Schreibe aktiv statt passiv, persönlich und in deinem eigenen Stil.
- Benutze ausdrucksstarke und auch mal kreative Verben.
- Geh sparsam mit Adjektiven um. Setze sie differenzierend, nicht schmückend ein.
- Nutze konkrete Nomen, keine unnötigen Substantivierungen (Nomen mit -heit, -ion, -ung)
- Vermeide Floskeln, unnötige Füllwörter und Wiederholungen.
Umgang mit Keywords in Online-Texten
Google Ranking-Algorithmen sind inzwischen raffiniert und werten viele Indikatoren (wie Verweildauer, Verlinkungen, Wirkung in den sozialen Medien, Absprungrate, etc.) aus. Eine unnatürliche Anreihung von Keywords in deinem Text ist also gar nicht nötig, respektive schadet sogar mehr. Der Inhalt hingegen ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für ein gutes Google-Ranking. Ein journalistisch guter Text mit einzigartigem Inhalt (Unique-Content) wirkt sich auch positiv auf das Suchresultat aus. Es gilt daher:
- Vermeide häufige Keyword-Nennungen und andere Tricks in deinem Text.
- Setze relevante Keywords in die Headline und bringe sie einige Male zwanglos und an passender Stelle in deinem Text.
- Achte auf einen guten Metatext, um Lesende auf deine Seite zu bringen.
Möchtest du mehr erfahren? Wie wär es mit einigen Tipps zum Thema Genderneutral Schreiben? Den Artikel findest du hier: Gendern ohne Stern, Schrägstrich, Doppelpunkt
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