Wir alle kennen die Faszination packender Spannungsbögen, aufregender Abenteuer und rührender Erzählungen. Egal ob Harry Potter oder Lisbeth Salander – gute Geschichten entführen uns, reissen uns mit und bleiben im Gedächtnis. Genau diese Faszination und Begeisterung nutzen immer mehr Unternehmen, um mithilfe des Storytellings die knapp bemessene Aufmerksamkeit heutiger Verbraucherinnen zu gewinnen und eine emotionale Bindung zu ihren Produkten herzustellen. Wie man eine Geschichte aufbaut und erzählt, für welche Art von Unternehmen und Produkt welche Story taugt und wann man Storytelling nutzen sollte, kannst du im nachfolgenden Blogbeitrag nachlesen.

1. Storytelling funktioniert nur, wenn das Produkt eine Geschichte wert ist.
Eine gute Geschichte in der Werbung braucht mehr als nur Effekte: Sie muss authentisch sein und echte Werte vermitteln. Unternehmen, die Storytelling erfolgreich nutzen wollen, sollten sich wie im Modell von Simon Sinek auf das „Warum“ konzentrieren: Warum existiert das Unternehmen oder das Produkt, und welche Werte vermittelt es? Nur wenn diese klar sind, kann eine Geschichte wirklich überzeugen. British Airways zeigt dies eindrucksvoll mit ihrer Kampagne „Visit Mum“, die eine emotionale und authentische Verbindung zwischen den Werten der Marke und den Menschen schafft. Solche Geschichten bleiben langfristig im Gedächtnis.

2. Die Besetzung der Charaktere spielt eine zentrale Rolle für den Erfolg einer Geschichte.
Der Erfolg einer Geschichte hängt massgeblich von der Stärke und Glaubwürdigkeit der Hauptfiguren ab, da wir uns emotional mit ihnen identifizieren. In der Werbung kann die Protagonistin, wie im Beispiel der „Visit Mum“-Kampagne von British Airways, helfen, Skepsis abzubauen und eine persönliche Verbindung zu schaffen. Besonders die Nebenfiguren spielen eine wichtige Rolle, da sie das Unternehmen subtil als unterstützenden Freund darstellen können, der der Heldin hilft, Hindernisse zu überwinden. So wird die Marke sympathisch und vertrauenswürdig positioniert, ohne sich selbst in den Vordergrund zu drängen.
3. Eine gute Geschichte braucht einen klaren Konflikt und einen Lösungsweg.
Jede starke Geschichte lebt von einem Konflikt, der die Handlung antreibt und den Protagonisten auf eine transformative Reise schickt. Ob in Shakespeares Romeo und Julia oder im Marketing: Der Konflikt fesselt uns und bietet die Chance, emotional berührt und inspiriert zu werden. Im Storytelling sollte der Konflikt jedoch in engem Zusammenhang mit den Werten des Unternehmens stehen, ohne die Marke in den Vordergrund zu drängen. Dies gelingt zum Beispiel durch Parabeln, die gesellschaftliche Themen aufgreifen, oder durch Fallbeispiele, die konkrete Kundenerlebnisse und Unternehmenslösungen verbinden. Beide Erzählformen ermöglichen es, den Zuschauer subtil und effektiv anzusprechen.

4. Storytelling bedient sich verschiedener Stilmittel, um Emotionen hervorzurufen.
Emotionen in Geschichten hinterlassen einen bleibenden Eindruck, oft stärker als Fakten oder Zahlen. Werbung, die auf emotionaler Ebene wirkt, ist effektiver, da sie Gefühle wie Liebe, Wut oder Angst anspricht. Diese Emotionen können durch spannende Erzählungen, überraschende Wendungen und den gezielten Einsatz von Stilmitteln wie Sprache und Musik verstärkt werden. Ein Beispiel dafür ist die Filmmusik in Hitchcocks Psycho, die eine Szene durch dramatische Klänge intensiviert. Mit der richtigen Kombination aus Emotion und Stilmittel schafft man es, das Publikum in die Geschichte zu ziehen und eine tiefe Verbindung zu den Werten des Unternehmens herzustellen.
5. Eine gute Geschichte muss heute transmedial erzählt werden.
Virale Videos verbreiten sich rasend schnell über soziale Medien und sind der Traum vieler Werbetreibender. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Nutzung verschiedener Plattformen, um eine breite Reichweite zu erzielen. Unternehmen verknüpfen ihre Storys über mehrere Kanäle wie YouTube, Facebook und Twitter und ergänzen sie durch interaktive Aktionen, die Nutzende einbinden. Ein Beispiel dafür ist die British Airways-Kampagne „Visit Mum“, die Zuschauende durch multimediale Inhalte tiefer in die Geschichte einbindet. Chipotles „Scarecrow“-Kampagne zeigt, wie erfolgreiches Storytelling über verschiedene Medien und Plattformen eine emotionale Bindung schafft und gesellschaftliche Werte transportiert.
Merke: 3 Fragen des Storytellings!
Eine Story kann auf unzählige Arten erzählt werden. Wenn sie wie die grossen Geschichten faszinieren und überdauern soll, muss sie vor allem unsere Gefühle ansprechen und einen Funken Zauber versprühen!
Beachte die drei Fragen des Storytellings. Notiere dir drei knappe Antworten und nutze sie als Grundgerüst, um deine eigene Story zu verfassen.
- Was ist die Story?
- Warum wird sie jetzt erzählt?
- Wer ist mein Publikum?
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